Perschling

Peter Nussbaumer

Mietschafe in Perschling

Schäfer Andreas Kapitzke vermietet „Öko-Rasenmäääääher“

55 Bretonische Zwergschafe zählt die Herde von Andreas Kapitzke aus Perschling. Die 18 Schafe, 37 Böcke und Hammel verbringen derzeit getrennt den Winter auf den Winterweiden. Vom Frühjahr bis in den Herbst werden sie in Gruppen ab vier Stück vermietet, um Wiesen, vor allem mit schwer zugänglichen Stellen, Hänge, Ödland oder Baumpflanzungen usw. zu mähen. Speziell die männlichen Teams sind geeignet, auch verbuschte Wiesen abzuräumen, versichert Schäfer Kapitzke. Der gebürtige Deutsche lebt seit über 20 Jahren in Österreich und seit 2013 in Perschling.

Vor über fünf Jahren kamen Kapitzke und seine Freundin in Amstetten auf die Idee, ihr etwa 5000 m² größes Grundstück, eine ehemalige Pferdekoppel, nicht mit der Hand sondern durch Schafe pflegen zu lassen und Andreas Kapitzke, von Beruf Agrochemiker und Betriebselektriker, wurde zum Hobbyschäfer. „Reich werden kann man damit nicht,“ sagt Kapitzke „ich bin froh, wenn am Ende des Jahres höchstens ein dreistelliges Minus unter der Ein- und Ausgabenrechnung steht.“ Der Preis für die Mietherde wird je nach Mietdauer und Objektbeschaffenheit vereinbart. Neben den Futterkosten im Winter, fallen vor allem Pacht für die Winterweide, Tierarztrechnungen und vor allem Transportkosten an. Kapitzke: „Ich besuche meine vermieteten Herden und kontrolliere unangekündigt, ob alles in Ordnung ist. Da kommen neben An- und Abtransport der Tiere noch viele gefahrene Kilometer dazu.“ Die entfernteste Herde war bei der Hohen Wand stationiert, eine Anfrage aus Südtirol musste Kapitzke wegen der Entfernung ablehnen. Österreichweite Aufmerksamkeit erreichte im August 2020 eine ausgebüxte Herde von sechs Tieren in Wien Währing, die erst nach Tagen mit Hilfe der Polizei eingefangen und unversehrt zurück gebracht werden konnte.

Etwa zehn Herden werden über den Sommer vermietet und bleiben von einigen Wochen bis zu einer ganzen Saison im Einsatz. Zuvor werden sie im Frühjahr geschoren. Kapitzke: „Wegen der Kleinheit meiner Zwergschafe habe ich mir einen eigenen Schurtisch gebaut, damit ich die Schafe im Stehen scheren kann.“ Die Wolle, die den Schafen das Überwintern im Freien ermöglicht, ist wertlos und kann nur zur Düngerherstellung verwendet werden.

Vor allem bei Familien mit Kindern sind die Öko-Rasenmääääääher, wie Kapitzke seine „Mitarbeiter“ gerne nennt, sehr beliebt. Informationen zu den Mietschafen kann man im Internet unter http://mietschafe.at abrufen.

(Fotos: Peter Nussbaumer)

Autor: peternuss

Lehrer für M, Ph, ch und Inf im Ruhestand

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