Florian Scheuba – Kabarettvorpremiere
Bereits zum zweiten Mal brillierte Florian Scheuba am Donnerstag, 8. Februar, als Solokabarettist auf der Bühne des Gasthauses „Zum Schwarzen Ochsen“. Nach seiner mit dem österreichischen Kabarettpreis ausgezeichneten „Billanz mit Frisur„, die er im April 2016 in Murstetten gespielt hatte, war es diesmal eine Vorpremiere zu seinem neuen, fulminanten Programm „Folgen Sie mir auffällig …“, das er im Black Ox erst zum 5. Mal öffentlich präsentiert hat. Ungewöhnlich für das Black Ox Team war ein Kamerateam des ORF, das die Vorstellung für eine Dokumentation in „Kultur am Montag“ mitfilmte und die Anweisenheit weiterer Medienvertreter. Eventmanager Franz Mader freute sich in seiner Begrüßung, dass auch Bgm. Reinhard Breitner mit Gattin Erika, Vizebgm. Franz Erber mit Gattin Gabriele und die Geschäftsführenden Gemeinderäte Franz Peter Nussbaumer und Alois Siedl unter den Besuchern waren. Mader stellte das Halbjahresprogramm für 2018 vor und lud zur nächsten Kabarettvorpremiere am 22. Februar 2018 mit Eva Marold & Fifi Pissecker „Endlich – Das Kabarettprogramm“.
In seinem zweistündigem Feuerwerk an Gags hielt Scheuba ein Plädoyer für die Wahrheiten im politischen Kabarett und sparte nicht mit Kritik an bestehenden politischen Systemen. Nicht unerwartet war auch die neue österreichische Regierungskoalition Zielscheibe seiner pointierten Beschreibungen. Scheuba verstand es, komplizierte Situationsbeschreibungen durch einfache Beispiele aus dem Alltag zu illustrieren. Mit Ausdrücken wie „alternative Fakten“ oder „kontrafaktorische Argumentation“ brandmarkte er den Umgang mit der Wahrheit, relativierte den Unterschied zwischen Meinung und Lüge und geißelte nicht nur die Vorgangsweise von Regierungen sondern auch die von Massenmedien. Mit Fragen wie „Spielt der Unterschied zwischen Meinung und Lüge noch eine Rolle? Welche Folgen hat das für einen Satiriker und sein Publikum? Können sie einander folgen, ohne etwas anklicken zu müssen? Und wer folgt wem, wenn man sich gegenseitig folgt?…“ stellte er den Umgang mit der Realität und Wahrheit nicht zuletzt auch in Social Media an den Pranger. Eine Besucherin namens „Anna“, die er in sein Programm einbezog, gab auch den Angelpunkt für einen schönen Abschluss seines politischen Kabaretts: Scheuba erzählte, wie er vor dreißig Jahren seine Frau aus dem Publikum heraus kennenlernte, die ihm bis jetzt „gefolgt“ sei.
Fotos: Peter Nussbaumer
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